FuE zu Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Anlagen

Auf dem Gebiet der Entsorgung gefährlicher Abfälle hat der Bund Gesetzgebungskompetenz, im Fall radioaktiver Abfälle ist er für die Errichtung von Entsorgungseinrichtungen verantwortlich. In sein Aufgabengebiet fällt ebenfalls die Stilllegung kerntechnischer Anlagen aus seinem Zuständigkeitsbereich, seien es Forschungsreaktoren oder Einrichtungen des Kernbrennstoff-kreislaufs. Somit übernimmt der Bund eine Vorreiterrolle für die im Lauf der nächsten Jahrzehnte bevorstehende Stilllegung von Leistungsreaktoren.

Der PTKA-WTE unterstützt das BMBF bei der Stilllegung und dem Rückbau kerntechnischer Anlagen und koordiniert das zugehörige Forschungsprogramm. Das Augenmerk der Forschungsförderung liegt dabei auf innovativen Methoden von Verfahren und Techniken, die die aufwendigen Analyse-, Zerlege- und Dekontaminationsarbeiten ermöglichen, vereinfachen und möglichst kostengünstiger realisieren lassen. Aus Strahlenschutzgesichtspunkten ist eine Optimierung der Verfahren und eine Verringerung der Belastung eingesetzten Personals geboten.

Die Forschung auf dem Gebiet Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Anlagen mag als ein Bereich erscheinen, der sich im Wesentlichen mit der Aufarbeitung von Hinterlassenschaften aus der Vergangenheit beschäftigt. Tatsächlich liegt seine Bedeutung vielmehr in der Zukunft. Viele Projekte enthalten zukunftsweisende Akzente, die auf dem internationalen Marktsegment für Rückbauleistungen sowie bei der Entwicklung und Erprobung innovativer Techniken vielfältige Chancen eröffnen.

Im Jahr 2011 belief sich das von PTKA-WTE im Auftrag des BMBF verausgabte Fördervolumen auf diesem Gebiet auf ca. 5,4 Millionen Euro und es wurden mehr als 35 Forschungsprojekte betreut. 

Wesentliche Aspekte zur Stilllegung und zum Rückbau kerntechnischer Anlagen sind im Bericht "Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Anlagen - Erfahrungen und Perspektiven" (3. neu bearbeitete Auflage) anschaulich erläutert und dokumentiert. 

Weitere Informationen zur Stilllegung finden sie auf den Seiten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU).