Die Technik zur Endlagerung

Die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb für Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE) ist von der Bundesrepublik Deutschland - vertreten durch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) - mit der Planung, der Errichtung und dem Betrieb von Anlagen des Bundes zur Endlagerung von radioaktiven Abfällen beauftragt.

Dies betrifft zurzeit das Erkundungsbergwerk Gorleben, die Schachtanlage Konrad in Salzgitter sowie die Betriebsführung und die Vorbereitungen zur Stilllegung des Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM).

Bereits in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Salzstock Gorleben als möglicher Standort eines Endlagers für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle ausgewählt. Im Jahr 1980 wurde mit den ersten Tiefbohrungen die Erkundung unter Tage aufgenommen.

Der Salzstock Gorleben wurde bis zum 30. September 2000 für die Endlagerung von allen Arten von radioaktiven Abfällen untertägig erkundet. Zu diesem Zeitpunkt war die Erkundung bereits weit fortgeschritten und die bis dahin gewonnenen Zwischenergebnisse belegen die Eignung des Salzstocks zur Einrichtung eines Endlagers für Wärme entwickelnde Abfälle. Die Erkundung wurde am 1. Oktober 2000 gemäß der Vereinbarung vom 14. Juni 2000 zwischen der Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen für zehn Jahre unterbrochen (Moratorium). In diesem Zeitraum sollten konzeptionelle und sicherheitstechnische Fragestellungen ("Zweifelsfragen"), die generell die Endlagerung von radioaktiven Abfällen betreffen, beantwortet werden. Gleichzeitig hat die Bundesregierung die bisherigen Erkundungsergebnisse als positiv gewürdigt und die erforderlichen Maßnahmen (Veränderungssperrenverordnung) ergriffen, um während dieser Zeit den Standort zu sichern.

Im Jahr 2005 erfolgte die Beantwortung der sicherheitstechnischen Zweifelsfragen des BfS. Nach Beendigung des Moratoriums sollte die Erkundung bis zur abschließenden Aussage über Eignung oder Nicht-Eignung des Salzstockes Gorleben fortgesetzt werden. Im Jahre 2010 wurde dann die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) zur Durchführung der vorläufigen Sicherheitsanalyse Gorleben (VSG) beauftragt, in der sämtliche vorhandenen Erkenntnisse über den Salzstock und die Ergebnisse über die bisherige Erkundung zusammengefasst werden sollen.

Aufgrund der langjährigen, intensiven und wissenschaftlich fundierten Bearbeitung von wissenschaftlich-technischen Fragestellungen zur Endlagerung radioaktiver Abfälle wird heute die langfristig sichere Endlagerung auch der hochradioaktiven, Wärme entwickelnden Abfälle in Salzformationen mehrere hundert Meter unter der Tagesoberfläche als sicher machbar angesehen. Durch die im Zuständigkeitsbereich des BMWi angesiedelte, fortlaufende anwendungsbezogene Grundlagenforschung werden Wissenschaft und Technik auf dem Gebiet der Endlagerung, die in Deutschland einen hohen Stand erreicht haben, konsequent weiterentwickelt.

 

Leistungsspektrum der DBE in Bezug auf das skizzierte Konzept der Streckenlagerung

Leistungsspektrum der DBE in Bezug auf das skizzierte Konzept der Streckenlagerung: Schachtförderung schwerer Lasten (links oben), Streckenlagerung (links unten), Schleuderversatz (rechts unten), DBE

Die DBE hat im Rahmen von FuE-Arbeiten die wesentlichen Beiträge zur Entwicklung der anspruchsvollen Technik geleistet, die für den Transport von Behältern für hochradioaktive Abfälle nach unter Tage notwendig sind. In Großversuchen wurde gezeigt, dass der Transport schwerer Lasten und der anschließende, schienen-gebundene Transport der über 80 Tonnen schweren Behälter unter Tage, die Einlagerung der Behälter in den Ablagerungsstrecken sowie das qualifizierte Verfüllen von Strecken im Salinar machbar und sicher ist.

Eine Folge und ein Erfolg dieser erfolgreich zum Abschluss gebrachten Forschungs- und Entwicklungs-aktivitäten war, dass bereits 1994 das Atomgesetz ergänzt werden konnte. Die sogenannte Direkte Endlagerung wurde als weiterer Entsorgungsweg neben der bislang praktizierten Wiederaufarbeitung festgeschrieben. Nach der politisch gewollten Beendigung der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente im Ausland ist die Direkte Endlagerung heute der einzige in Deutschland erlaubte Entsorgungsweg.

Die DBE TECHNOLOGY GmbH, mit Sitz in Peine, ist eine 100-prozentige Tochter der Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE). In der DBE TECHNOLOGY GmbH wird das Know-how aus Forschung und Entwicklung und die Erfahrung aus der Realisierung von Bergbau- und Entsorgungsprojekten der DBE konzentriert und ständig weiterentwickelt. Interessenten im In- und Ausland werden Ingenieur- und Serviceleistungen auf den Gebieten Nukleare Entsorgung, Geotechnik, Bergbautechnik sowie weitere Ingenieurdienstleistungen angeboten. Die DBE TECHNOLOGY GmbH verfügt in allen Aspekten der Entsorgung über umfassende Kenntnisse und langjährige Erfahrungen. Sie stützt sich auf die Sachkenntnis, die aus dem Betrieb der Endlager und aus den Endlagerprojekten des Bundes gewonnen wurden, sowie auf die erfolgreiche Durchführung von Engineering- und Consultingprojekten für nationale und internationale Kunden aus West- und Osteuropa, Amerika und Asien.

 

Weitere Informationen:

Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb
von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE)
Postfach 11 69
31201 Peine

Mai 2012